Einordnung in die literarische Epoche I

Epochenblatt Mittelalter (750–1500)

Inhaltliche Merkmale

Hauptvertreter und Werke

Formale Merkmale

zunächst lateinisch-deutsche Glossare, dann geistliche Literatur

Kreuzzugsdichtung

literarische Verarbeitung der Ideale der ritterlichen Gesellschaft (êre, mâze, zuht)

Idealisierung der höfischen Dame in Minneliedern

Malbergische Glossen (750)

Abrogans (764/72)

Hartmann v. Aue (1168–1220): Erec, Iwein

Wolfram von Eschenbach (1170–1220): Parzival

Walther von der Vogelweide (1170–1230): Lyrik

Heinrich von Veldeke (Mitte 12. Jh.– Anf. 13. Jh.): Eneasroman (1170–1186)

Giovanni Boccaccio (1313–1375): Il Decamerone

Ritterliche Literatur wie z.B.

Minnelyrik und Heldenepos

Politische Spruchdichtung

Passionsspiele


Epochenblatt Renaissance/Reformation (1470–1600)

Inhaltliche Merkmale

Hauptvertreter und Werke

Formale Merkmale

Niedergang des Rittertums und Aufkommen des bürgerlichen Standes

mittelhochdeutsche Sprache verschwunden, aus der sächsischen Kanzleisprache entwickelt sich das Neuhochdeutsche (Luthers Bibelübersetzung)

Ideal höchster individueller Persönlichkeitsentfaltung nach antikem Vorbild

humanistische Ideale

Hans Sachs (1494–1576): Meisterlieder, Fastnachtsspiele

Volksbücher: Till Eulenspiegel, Faust

Martin Luther (1483–1546): Bibelübersetzung

Sebastian Brant (1458–1521): Narrenschiff

Fastnachtsspiel

Schwank

Fabel

Bibelübersetzung, Reformationsschriften

Volksbuch

Novelle


Epochenblatt Barock (1600–1720)

Inhaltliche Merkmale

Hauptvertreter und Werke

Formale Merkmale

Kriegserfahrung prägt antithetische Grundstimmung zwischen carpe diem (Genuss- und Lebensgier) und der Orientierung an ewigen Werten

Vergänglichkeit alles Irdischen (Vanitas-Gedanke)

Entstehung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache

Übertreibung und Schwulst

Satire (z. B. Grimmelshausen) als Mittel zur Auseinandersetzung mit der Realität

Andreas Gryphius (1616–1664): Sonette

Martin Opitz (1597–1639): Buch von der Teutschen Poeterey

Hoffmann von Hoffmannswaldau (1617–1679): Lyrik

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621–1676): Der abenteuerliche Simplicissimus

Sonett

Schelmenroman

Antithetik als Strukturprinzip

Erlebnislyrik

Kirchenlied

 


Epochenblatt Aufklärung (1720–1785)

Inhaltliche Merkmale

Hauptvertreter und Werke

Formale Merkmale

Verstand und Vernunft als Richtschnur in allen Bereichen

Postulate: religiöse Toleranz, Gleichheit der Menschen, Kritik an absolutistischer Machtausübung

Überwindung von Grenzen

Glaube an die Erziehbarkeit und die Belehrbarkeit von Menschen, Literatur mit erziehender Funktion

naturwissenschaftliche Erkenntnisse gegen kirchliche Dogmen

Johann Christoph Gottsched (1700-1766): Versuch einer kritischen Dichtkunst

Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769): Fabeln und Erzählungen

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781): Miß Sara Simpson, Nathan der Weise, Fabeln

Christoph Martin Wieland (1733-1813): Geschichte des Agathon, Musarion

Drama mit erziehender Funktion

Bürgerliches Trauerspiel (Aufhebung der aristotelischen Ständeklausel)

Fabel

Parabel (Ringparabel)

Blankvers

Aphorismus (knappe, inhaltsreiche Gedanken mit überraschender Wendung)