Band 141: Der Fechter von Ravenna von Friedrich Halm. Reihenvorstellung der Königs Erläuterungen
8. März 2016 16:40:40 CET
Friedrich Halm arbeitete den Stoff für den "Fechter von Ravenna" von März 1852 bis Ende 1853 mit Unterbrechungen aus. Die Uraufführung erfolgte am 18. Oktober 1854 am Wiener Burgtheater anonym. Halm, der zu dieser Zeit bereits ein renommierter Autor war, hatte nach eigenen Worten den „Wunsch, eines meiner Stücke sich selbst überlassen, von dem Einflusse des Namens seines Verfassers weder begünstigt noch benachteiligt, seinen Weg machen zu sehen“ - edle Gesinnung, die reine Kunst zählt!
Das sah jedoch ein anderer Amateurdichter als seine Chance - und gab sich als Verfasser aus. Daraus entstand ein regelrechter Zickenkrieg - der literarische Blätterwald hat ordentlich gerauscht sozusagen. Näheres ist nachzulesen in unserem Original: Blick ins Buch.
Noch ein wenig zum Inhalt, des Stücks, das große Erfolge an allen deutschen Bühnen feierte: Der Fechter von Ravenna ist ein überwiegend in Blankversen geschriebenes fünfaktiges Trauerspiel des Dichters Friedrich Halm. Darin soll ein germanischer Herrschersohn, der von den Römern als Gladiator ausgebildet wurde, nach dem Willen seines Volkes die nationale Einigung Deutschlands und die Befreiung von der römischen Herrschaft herbeiführen – eine Aufgabe, der er nicht
gewachsen ist, denn sein höchstes Ziel ist es, in der Arena als Kämpfer auftreten zu dürfen. Um seinem Volk und ihm diese Schmach zu ersparen, wird er schließlich von seiner eigenen Mutter im Schlaf ermordet.