Band 112/113 Die verlorene Handschrift von Gustav Freytag. Reihenvorstellung der Königs Erläuterungen
23. Oktober 2015 15:56:03 CEST
Die nächste Nummer, 112/113, ist wieder ein Werk von Gustav Freytag: "Die verlorene Handschrift" (1864).
Es ist ebenfalls ein Roman, war zu seiner Zeit relativ erfolgreich und daher bereits früh ins Englische übersetzt wurde. Die Königs Erläuterung dazu war zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch noch sehr gefragt, die Nachfrage nahm aber im Gegensatz zu "Soll und Haben" wesentlich früher ab, und so gab es schon zu Leipziger Zeit keine Neuauflage mehr. Hier gibt es einige Musterseiten aus der ersten Ausgabe: Blick ins Buch: Band 112/113.
Die verlorene Handschrift ist ein Roman von Gustav Freytag, der großenteils im Universitätsmilieu spielt und mehr als seine anderen Romane auch humoristisch-satirische Passagen in Bezug auf die Personenkonstellationen enthält.
Die „Helden“ dieser Geschichte sind der Herr Professor Felix Werner und der Herr Doktor Fritz Hahn, die auf der Suche nach einer verschollenen Handschrift des Tacitus sind. Einen Hinweis auf deren Verbleib hat der Professor in einem alten Bibliotheksverzeichnis für das nahe ehemalige Kloster Rossau gefunden. Die Verwicklungen beginnen, als der heutige Besitzer des Grundstücks seiner Tochter Ilse die Führung durch das Haus überläßt, während der Professor zusehends nicht mehr so recht weiß, ob er wegen der Handschrift oder Ilse auf dem Gut ist.
"Freytag besaß in seinem Inneren alle Vorbedingungen für einen guten Erzähler; eine gute Beobachtungsgabe, ein klares kulturgeschichtliches und soziales Verständnis, einen frischen Humor, einen gesunden realen Sinn und künstlerisches Feinempfinden." So unser Autor über Gustav Freytag. Übrigens eine der wenigen Stellen im Eingangskapitel Entstehung und Aufnahme; darin findet sich eher eine weitschweifende Abhandlung über das Sein des Romans in literatur-philosophischer Art und Weise - zumindest ein lebendiges Zeitzeugnis!
Erst später würdigt unser Rektor Paul Sommer den Autor der "verlorenen Handschrift" sucht das Gemälde des deutschen Bürgerlebens, wie es in "Soll und Haben" zunächst aufgerollt wird, zu ergänzen".