Titelcover Prinz Homburg Kleist Königs Erläuterungen     Titelcover Prinz Homburg Kleist Königs Erläuterungen

Das erste Kleist-Werk in unsere Reihe der Königs Erläuterungen ist ein Klassiker des Deutschunterrichts: Prinz von Homburg. Hatte der Kleist-Band zu Anfang noch die Band-Nr. 22, erhielt er in den 50er Jahren die Band-Nr. 151 die er auch bis Anfang der 90er behalten durfte. Mittlerweile trägt er aber aktuell die Band-Nr. 451.

Das Drama wurde erst nach dem Tod des Autors 1821 in Wien uraufgeführt. Eine Aufführung zu Lebzeiten scheiterte, da sich Prinzessin Marianne von Preußen (eine geborene Hessen-Homburg) dadurch die Familienehre gekränkt sah. Schließlich überhört der Prinz einen wichtigen Befehl, wird aber gerade dadurch zum Helden - der Heldenbegriff dieser Zeit war wohl untrennbar mit unbedingten Gehorsam verknüpft.

Heinrich von Kleist war ein Nomade, er hatte zahlreiche, ständig wechselnde Wohnsitze, sein Leben lang ist er gereist. In seinen erzählenden literarischen Werken und auf dem Theater ragt er durch Extreme heraus, sowohl in der Darstellung von menschlichen Bindungen und ihrem Scheitern, als auch in seinem radikalen Formwillen. Kleists Protagonisten sind von deutscher Innerlichkeit und Grübelei frei, sie handeln und scheitern in der Realität. Kleist wirkt immer ein wenig sperrig und gnadenlos, dafür aber sehr klar, im Entwurf seiner Figuren; kaum eine Anspielung oder verborgene Hinweise sind zu finden.

Besonders interessant: Für den Autoren Richard Stecher unserer ersten Erläuterung zählt der "Prinz von Homburg" nicht zu Kleists berühmtesten Werken, er schätzt ihn aber als ein preußisch-patriotisches Identifikationsstück ein, das ein liebevolles Blick auf den preußischen Staat ermöglicht. Diese Einschätzung hat sich in der modernen Rezeption gewandelt und Kleist erhält der ihm würdigen Einordnung.

Wir empfehlen den Blick ins Buch.

Linktipp:
Prinz von Homburg. Königs Erläuterungen. Band 451

Titelcover der ersten Bearbeitung:

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