Band 124: Aias von Sophokles. Reihenvorstellung der Königs Erläuterungen
23. Dezember 2015 10:42:45 CET
Band 124: "Aias" oder "Ajax", "der Rasende" (Blick ins Buch) ist das letzte Werk Sophokles´, das es in unsere Reihe schaffte; dann war der Bedarf in den Klassenzimmern wohl ausreichend gedeckt - wie "Elektra" konnte es sich nicht allzulange in unserer Reihe halten. Anders als "Antigone" und "König Ödipus", die wir bis heute in unserer Reihe führen.
Dabei hätten wir noch große Auswahl, denn Sophokles schrieb - immerhin im 5. Jh. vor Christus - mehr als 100 Dramen, von denen sieben vollständig und zwischen 80 und 90 als Fragmente erhalten sind.
Diese sieben Stücke zeichnen sich durch die Gestaltung der Einzelpersönlichkeiten aus: "Aias", "Antigone", "Elektra", "König Ödipus", "Trachinierinnen", "Philoktet" sowie "Ödipus auf Kolonos". Durch einen Papyrusfund kamen 400 Verse, ca. die Hälfte des Satyrspiels "Ichneutai" (= "Spürhunde"), hinzu. Als älteste der erhaltenen Tragödien gilt Aias: es wurde zwischen 455 und 450 v. Chr. verfasst.
Die Figuren des Sophokles bewähren sich oder scheitern in tragischen Situationen, in denen gottgesandtes Schicksal und persönliche Schuld ineinander greifen. Die Konflikte, die der Dichter behandelt, sind noch immer aktuell, z.B. die bis heute häufig aufgeführte Tragödie "Antigone", deren Titelheldin sich zwischen den Gesetzen ihrer Stadt und der frommen Pflicht, ihren im Bürgerkrieg gefallenen Bruder zu begraben, entscheiden muss.
Sophokles lebte von 496 − 406 v. Chr. in Athen, wo er neben Aischylos und Euripides als einer der drei großen klassischen Tragödiendichter tätig war; in einigen seiner Stücke trat er selbst auf. Sophokles besetzte mehrmals hohe Staatsämter: Er war u.a. Schatzmeister des Attischen Seebundes, Stratege neben Perikles, Mitglied der oligarchischen Regierung sowie Priester des Asklepios.
Der Dichter trug wesentlich zur Weiterentwicklung der attischen Tragödie bei. Zu seinen bedeutenden Neuerungen gehören die Einführung des dritten Schauspielers, die Vergrößerung des Chors von 12 auf 15 Mitglieder und die Einführung gemalter Bühnenbilder. Sophokles löste die einzelnen Theaterstücke aus dem Zusammenhang der Trilogie.
Königs Erläuterungen zu Sophokles: